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14.02.2013
ADFC sieht Umweltverbund in Gefahr

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Bamberg sieht den Umweltverbund, also die Kombinationsmöglichkeit von Fahrrad und Bahn, auf einem Tiefpunkt angekommen. Dies war eines der heiß diskutierten Themen auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des ADFC Bamberg e.V.

"Musste vor ein paar Jahren schon der Wegfall der kostenfreien Fahrradbeförderung in den Zügen des Regionalverkehrs in Oberfranken hingenommen werden, kommt es seit dem letzten Fahrplanwechsel durch die im Bamberger Raum fast ausschließlich eingesetzten Elektrotriebwägen in Zukunft noch schlimmer für die Verknüpfung dieser beiden umweltfreundlichen Verkehrsträger", so ADFC-Vorstandsmitglied Harald Pappenscheller. Mit dem Wegfall der bisherigen Doppelstockzüge, die über ein ausreichend großes Mehrzweckabteil verfügten, und den dafür nun eingesetzten Elektrotriebwägen "Talent 2" hat sich nicht nur die Zahl der Sitzplätze verringert. Auch die Kapazität der Mehrzweckabteile wurde auf ein Minimum reduziert, so dass schon eine vierköpfige Familie um die Mitnahme ihrer Fahrräder bei der nächsten Radtour bangen muss. Wie der Transport von größeren Radlergruppen in der bevorstehenden Radelsaison abgewickelt werden soll, ist rätselhaft.

Da der Schienenpersonennahverkehr seit der Bahnreform in den 1990er Jahren Ländersache ist, richtet der ADFC an alle Landtags-Abgeordneten und -Kandidaten seinen Appell: „Sorgen Sie kurzfristig und noch vor Beginn der Hauptradsaison für eine Verbesserung der Radmitnahmemöglichkeiten in den Zügen des Regionalverkehrs!“ Sonst sind alle Anstrengungen, die Region Oberfranken als Touristikregion zu etablieren und für Radler attraktiv zu machen, sinnlos. Zukünftig muss darüber hinaus bei der Ausschreibung von Schienenverkehr, eine deutlich höhere, zahlenmäßig klar bestimmte Radmitnahmekapazität in den Zügen vorgeschrieben sein. Es darf nicht sein, dass ein Eisenbahnunternehmen nur durch "Eindampfen" von Mehrzweckabteilen Ausschreibungen gewinnen kann.

In seinem verkehrspolitischen Bericht erinnerte Vorstandsmitglied Harald Pappenscheller darüber hinaus noch einmal an die Eröffnung des Fahrradparkhauses am Bahnhof. Dadurch hat sich die Situation deutlich verbessert da man nun auch mit einem wertvolleren Fahrrad zum Bahnhof fahren kann und nicht, wegen der unsicheren Abstellmöglichkeit, das "billige Schrottrad" nehmen muss.

Einen weiteren Beitrag zur Radverkehrssicherheit sieht der ADFC in der Einführung der kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung, zu der sich der Stadtrat nach jahrelangen Forderungen auch des ADFC nun endlich durchgerungen hat. Durch die Überwachung wird die tatsächlich gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit des motorisierten Individualverkehrs hoffentlich sinken und damit sich die Geschwindigkeitsdifferenz zum Radler reduzieren. Dadurch trauen sich vielleicht wieder mehr Fahrradfahrer auf die Fahrbahn und weichen nicht auf Fußwege oder Radwege in Gegenrichtung aus.

Ansonsten gibt es aus Sicht des ADFC nicht viel Neues in Sachen Radverkehrspolitik. Stadt und Landkreis Bamberg rühmen sich dauerhaft ihrer Radfreundlichkeit. Diese Freundlichkeit hört jedoch immer sofort dann auf, wenn sie zu Lasten des motorisierten Verkehrs geht. Darüber hinaus wird weiterhin das Leipziger Urteil zur Radwegebenutzungspflicht konsequent ignoriert. Statt der höchstrichterlichen Entscheidung zu folgen, straßenbegleitende Radwege nur noch dort anzuordnen, wo eine über das allgemeine Maß deutlich hinausgehende Gefährdung vorliegt und gleichzeitig ein ausreichend breiter Radweg vorhanden ist, hält man an vielen Stellen stur an der Radwegbenutzungspflicht fest.

Bei der Stadt Bamberg wird der fehlende politische Wille, den Radverkehr wirklich zu fördern, an den verschwindend geringen finanziellen Mitteln, die dem Radverkehr zur Verfügung stehen, deutlich. So ist für dringend notwendige Maßnahmen wie z.B. einer Radverkehrsanlage an der Nordseite des Regensburger Rings nach wie vor kein Geld da. Dadurch müssen sich die Radfahrer weiterhin auf einen viel zu schmalen, rechtswidrig angeordneten Zweirichtungsradweg zwängen, der an nahezu allen Einmündungen ein enorm unfallträchtiges Gefahrenpotenzial aufweist.

Eine logische Konsequenz dieses Nichtstuns ist das deutlich schlechtere Abschneiden der Stadt Bamberg beim aktuellen bundesweiten Fahrradklimatest des ADFC. Hier rutschte Bamberg in der Kategorie Städte unter 100.000 Einwohner auf Platz 141 mit einer Gesamtnote von 3,83 ab.

Im weiteren Verlauf der Mitglieder-Versammlung berichtete Schatzmeisterin Elke Pappenscheller über die solide Finanzsituation des Kreisverbandes und einen Anstieg der Mitgliederzahlen auf knapp 500.

Vorstandsmitglied Michael Schilling berichtete über die letzte Radtourensaison, in der eine Vielzahl unterschiedlichster Touren durchgeführt wurde. Von der Familientour bis zur Rennradrunde wurde in der Saison 2012 an nahezu jedem Wochenende eine Tour angeboten. Da vor allem die Feierabendtouren wieder der absolute Renner waren, wird sie der ADFC auch dieses Jahr wieder anbieten. Start dafür ist am Mittwoch, den 17. April 2013 wie immer um 18 Uhr vor der Wunderburger Kirche. Alle weiteren Termine des Fahrradclubs finden sich im wieder sehr umfangreichen Radtourenprogramm des ADFC Bamberg, das in Kürze erscheinen wird.

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